Tivoli ist ein 28.000 Quadratmeter großer Vergnügungspark im Herzen von Kopenhagen, der für Besucher jeden Alters etwas zu bieten hat. Neben Achterbahnen und anderen Fahrgeschäften wird Tivoli auch wegen seiner wunderschönen Gärten und Beleuchtungen geschätzt. Der Park wurde 1843 auf dem alten Festungsring rund um die Stadt eröffnet, wobei sein See ein Teil des früheren Wallgrabens ist, der die Stadt vor feindlichen Angriffen schützte. Tivoli ist während der Sommersaison geöffnet, aber auch an Halloween und Weihnachten, jeweils festlich dekoriert. Während der Sommermonate finden freitags Konzerte statt, bekannt als „Fredagsrock“.
Ein festlicher Typ
Georg Carstensen wurde 1812 in Algerien geboren, während sein Vater dort stationiert war. Er bereiste später viele verschiedene Länder, bevor er sich in Kopenhagen als echter Mann von Welt zeigte. Er organisierte spektakuläre Feuerwerksfeste im Königlichen Garten, was die Kopenhagener begeisterte. Diese Erfahrung motivierte ihn sich 1841 um die Erschaffung von Tivoli zu bewerben. Seine Bewerbung wurde angenommen, und am 15. August 1843 öffneten sich die Tore für amüsierfreudige Besucher. Fünf Jahre später kämpfte er aktiv an der Front im Krieg und wurde als Direktor von Tivoli entlassen. Später versuchte er sein Glück mit dem Konkurrenzunternehmen Alhambra in Frederiksberg, starb jedoch noch vor der Eröffnung.
Eine östliche Aura
Bei seiner Premiere war Tivoli voll von Dingen, von denen Carstensen wusste, dass sie insbesondere Skandinavier anlockten – Anspielungen auf den mysteriösen Orient. Im Laufe der Zeit wurden dem Park weitere Attraktionen hinzugefügt, darunter der japanische Turm, das chinesische Pantomimen Theater, der türkische Basar und der maurische Palast NIMB. Einige dieser Vergnügungen existieren noch heute. Tivoli hat sich einen festen Platz im Herzen der Kopenhagener gesichert, sei es, weil sie den historischen Zauber erleben möchten oder einfach nur die Zentrifugalkraft im Gesicht spüren wollen auf einer der Achterbahnen.
Ein dunkles Kapitel im Schein bunter Lampen
Von Anfang an war Tivoli ein Vorreiter der Moderne. In den 1870er Jahren, als in Europa der Trend begann, Menschen- und Kulturschauen zu präsentieren, war Tivoli natürlich dabei. Es wurden Chinesen ausgestellt, Südinder und auch Menschen aus den dänischen Kolonien, den Westindischen Inseln. Zum Beispiel wurden der siebenjährige Victor und die vierjährige Alberta aus Sankt Croix geholt und 1905 in einem Käfig im Tivoli präsentiert. Auf diese Weise konnten die Gäste echte schwarze Kinder sehen. Alberta verstarb, aber Victor blieb in Dänemark, gründete eine Familie, erhielt eine Ausbildung und arbeitete viele Jahre als Lehrer und stellvertretender Schulleiter.