Schloss Rosenborg wurde 1606 als eine kleine Sommerresidenz für König Christian IV. erbaut und im Laufe der Zeit schrittweise erweitert. Das heutige Schloss ist aus dem Jahr 1633. Christian IV. hegte eine außerordentliche Liebe für Rosenborg – eine Zuneigung, die so tiefgreifend war, dass er auf seinem Sterbebett den Wunsch äußerte, auf einem Schlitten hierher gebracht zu werden, um seine letzten Tage an seinem Sehnsuchtsort zu verbringen. Architektonisch ist Schloss Rosenborg der niederländischen Renaissance zuzuordnen und fungiert heute als Museum, das für Besucher geöffnet ist. Hier kann man zahlreiche historische Einrichtungsgegenstände und königliche Artefakte bewundern. Im Keller des Schlosses kann man sogar die Kronjuwelen bestaunen.
Rosenborgs Finessen
Rosenborg ist ein wahres Renaissanceschloss, voller raffinierter Details. Es gibt ein Spiegelkabinett, was zu seiner Zeit äußerst modisch war. Im Winterzimmer wurden Tonkanäle eingebaut, die bis in den Keller reichten. Wenn im Keller musiziert wurde, konnte man die Musik im Erdgeschoss hören – eine Art Renaissance-Version von Lautsprechern. Im Dunkelzimmer findet sich ein faszinierender Stuhl: Er schließt den Sitzenden geheimnisvoll in seine Arme und gießt ihm rinnendes Wasser über den Rücken. Sobald der Gast sich befreit und aufsteht, ertönt eine im Stuhl eingebaute Trompete. All dies wurde geschaffen, um mit den Sinneswahrnehmungen und der Vorstellungskraft der Besucher zu spielen.
Fikalien und Karpfen
Als Christian IV. Rosenborg erbauen ließ, wurde ein Wassergraben rund um das Schloss ausgehoben. Dies geschah eigentlich aus Verteidigungsgründen, aber es gab keinen Grund sich gegen die Kopenhagener und ihre Obstgärten in Kongens Have zu verteidigen. Der Graben war eine moderne und praktische Einrichtung. Die Schlosstoiletten wurden einfach in den Wassergraben entleert! Zudem ließ Christian IV Karpfen im Wassergraben aussetzen – Karpfen, deren Nachkommen noch heute in den Gewässern des Grabens schwimmen. Außerdem hatte er die Möglichkeit, die Brücke über dem Graben von seinen Privatgemächern aus zu heben und zu senken. Dies passte perfekt zu seinem nicht ganz bescheidenen Selbstbewusstsein.
Die Kronjuwelen
Im Keller sind die Kronjuwelen ausgestellt, eine beeindruckende Sammlung von Juwelen und Kronen, die im Besitz der dänischen Krone sind. Diese Sammlung wurde seit dem 18. Jahrhundert kontinuierlich erweitert. Die Kronjuwelen dürfen ausschließlich von der Königin getragen und niemals außerhalb der Landesgrenzen gebracht werden. Zusätzlich zu den Juwelen gibt es verschiedene Kronen, darunter die von Christian IV., eine offene gezackte Krone, die beeindruckende 3 kg wiegt. Christian IV. war bekannt für seine zahlreichen teuren Bauprojekte und Kriegsführung. Als sein Sohn Frederik III. die Krone für seine eigene Krönung abholen wollte, stellte sich heraus, dass sie bei einem Hamburger Bankier verpfändet worden war.